Im Bereich Radverkehr haben ADFC, VCD und Fahrradbotschaft eng mit Politik und Verwaltung zusammegearbeitet.
Mobilitätsstrategie 2035, Deckblatt des Endberichts
Die Mobilitätsstrategie 2035 ist eine stadtweite, integrierte Gesamtstrategie zur Mobilitätsentwicklung, die alle Verkehrsträger und deren Verknüpfungen sowie Querschnittsthemen wie Verkehrssicherheit und Barrierefreiheit berücksichtigt. Sie wurde am 23.06.2025 im Rat beschlossen. Erklärtes Ziel ist die Verlagerung von Wegen mit dem Auto hin zu öffentlichen Verkehrsmittel, Rad- und Fußverkehr durch konsequente und zielgerichtete Umsetzung von besonders geeigneten Maßnahmen. Sie soll die Mobilitäts- und Verkehrsentwicklung in der Stadt vorausschauend, koordiniert und nachhaltig steuern. Zirel ist es, den Anteil des Radverkehrs auf 25% und die des ÖPNV auf 15% der Wege in der Stadt zu steigen. Die Wege mit dem PKW würden dagegen von 60% auf 35% zurückgehen. Dazu definiert sie Leitziele und Leitprojekte.
Leitziele sind: Erstens Stadt-, klima- und umweltverträgliche Mobilität stärken und zweitens die Erreichbarkeit für alle sichern und optimieren. Dazu zählt sie den Ausbau wichtiger Hauptverkehrsstraßen, die sowohl dem Erhalt der vorhandenen Infrastruktur, als auch dem Radverkehr und dem barrierefreien ÖPNV zugute kommen.
Unter dem Thema „Verkehrssichere und attraktive Mobilität gewährleisten“ fasst die Strategie drittens unter anderem Verbesserungen für den Fuß- und Radverkehr zusammen, die Erhöhung der Verkehrssicherheit und die Verbesserung der Aufenthaltsqualität.
Als viertes, übergreifendes Ziel formuliert die Strategie u.a. akteursübergreifende Zusammenarbeit, Mobilitätsmanagement und Verkehrsversuche.
Die Strategie definiert 31 Leitprojekte, um diese Ziele zu erreichen. Die 12 Projekte für den ÖPNV, acht Radverkehrsprojekte sowie 5 große, 6 mittlere Tiefbauprojekte werden in vier Prioritäten eingeteilt. In der ersten Kategorie liegen außer der Sprockhöveler Straße je drei Projekte speziell für Radverkehr und ÖPNV und weiter drei große Straßenbauprojekte.
In Gezug auf den ÖPNV verkennt die Strategie die Möglichkeiten der Stadt. Zwar soll Das Angebot im ÖPNV soll verbessert werden. Allerdings ist die Stadt Witten nicht Aufgabenträger für den ÖPNV, wird nur in der anstehenden Nahverkehrsplanung des Ennepe-Ruhr-Kreises beteiligt. Die Stadt soll sich da für einen attraktiven starken ÖPNV einsetzen. Aus der Nachhaltigkeitsstrategie übernimmt das Mobilitätskonzept als Ziel, dass bis 2030 der MIV „größtenteils auf alternative Antriebstechniken“ umgestellt sei. Dies hängt aber vor allem wesentlich bis 2025 ein Mobilitätspunkt errichtet werden.
• Die Strategie ist umfassend.
• Sie setzt Schwerpunkte im Sinne des Klimaschutzes.
• Die großen Infrastrukturprojekte werden in vier Prioritätsstufen eingeordnet.
• Davon sind sieben ÖPNV-Projekte und neun Projekte für den Radverkehr.
• Über die Umsetzung wird regelmäßig im Fachausschuss berichtet.
• Die großen Straßenbauprojekte liegen in den auch für den Radverkehr wichtigen Achsen.
• Eine Strategie für Fußverkehr wird nicht erwähnt.
• Die Möglichkeiten flächendeckender Verkehrslenkung sind nur ansatzweise entwickelt.
💡 Die Strategie ist sehr nützlich für eine kosequente Infrastrukturentwicklung und sollte deshalb mit Ihren Prioritäten beibehalten werden.
💡 Das Hitzeschutzkonzept enthält eine Reihe von Maßnahmen mit Umbau von Straßen, die auch dem Rad- und Fußverkehr zugute kommen. Diese müssen geplant und in der Investitionsplanung berücksichtigt werden.
💡 Eine Umsetzungsstrategie für den Fußverkehr muss entwickelt werden.
Einige Maßnahmen des Klimaschutzkonzepts im Bereich Mobilität sind zum Teil Jahrzehnte vor Verabschiedung des Klimaschutzkonzepts begonnen worden. Zwei der Startermaßnhmen des Klimaschutzkonzepts wurden schon vor dem Beschluss umgesetzt: Das Jobticket für MitarbeiterInnen der Stadtverwaltung und die Strategie für die mittelfristige Umstellung des Fuhrparks. Die dritte Maßnahme, "Qualitative und quantitative Verbesserung der Bedingungen für den Fuß- und Radverkehr", ist ein Programm dessen Maßnahmen teilweise oder ganz umgesetzt sind. Einige Maßnahmen sind an anderer Stelle des Klimaschutzonzepts noch einmal aufgeführt.
Die Mobilitätsstrategie ist erarbeitet und beschlossen. Die Umsetzung der entwickelten Maßnahmen kann wegen ihrer abstrakten und der Vielzahl der erwähnten Maßnahmen und Arbeitsfelder nicht bestimmt werden. Dass in den nächsten 15 Jahren alle aufgeführten Infrastrukturmaßnahmen umgesetzt sind, ist angesichts der Kosten nicht realistisch.
Für die Maßnahmenfelder sind jeweils unterschiedliche Stellen zuständig, meistens mehrere. Zuständigkeiten können sogar im Lauf der Umsetzung eine Maßnahme noch wechseln