Die Verkehrsströme des Kfz-Verkehrs werden von der Stadt Mainz in Form einer Verkehrsmengenkarte auf das Straßennetz "umgelegt". Das heißt: Das durchschnittlich tägliche Verkehrsaufkommen für die Mainzer Hauptverkehrsstraßen sind bekannt. Sie bilden eine brauchbare Grundlage für die Verkehrsplanung und müssen nur für Einzelprojekte verdichtet bzw. aktualisiert werden. Die Stadt nimmt auch an einem Förderprojekt des Bundes teil.
Für den Fußgänger- und Radverkehr existieren dagegen keine vergleichbaren und belastbaren Grundlagen im Hauptstraßennetz. Dauerzählstellen und systematisch rgelemäßige Einzelzählstellen fehlen ebenso wie Vorher-/Nachher- Zählungen für notwendige Projekte. Diese Defizite in der Datenerhebung, -aufbereitung und Auswertung/Prognosen haben zu Fehlentscheidungen auf der politischen Ebene und dem Verwaltungshandeln geführt.
Beispiel: Im Stadtteil Gonsenheim erfolgte als straßenverkehrsrechtliche Anordnung die Markierung von Stellplätzen auf Gehwegen in 2020, obwohl hier täglich rund 1.000 Fußgänger lang laufen. Da vorher keine Erhebung des Fuß- und Radverkehrs von der Stadt Mainz durchgeführt wurde, müssen sich jetzt Fußgänger - wegen 6 Stellplätzen! -mit einer schmalen, nicht barrierefreien Restfläche von 1,20m begnügen, um zu den Geschäften und Dienstleistungseinrichtungen des Ortskerns zu kommen.