Infrastrukur für den Fußverkehr

Maßnahmen in Arbeitin Arbeit
Sektor:
Mobilität
Zuständigkeit:
Planungsamt, Tiefbauamt, Verkerhsabteilung, Betriebsamt

Fußverkehr muss verkehrssicher und barrierefrei sein. Wichtig ist aber auch, dass er zum zu Fuß gehen einlädt.

Beschreibung

Der Alltagsverkehr zu Fuß muss sicher sein, damit die Unfälle in der Stadt weiter zurück gehen. Und damit man häufiger zu Fuß geht. Viel zu viele Menschen legen auch sehr kurze Wege mit dem Auto zurück. Kinder müssen nicht mit dem Auto zur Schule gebracht werden, wenn es sichere Schulwege zu Fuß, mit dem E-Roller oder Fahrrad gibt.

Entscheidend für die die Verkerhssicherheit sind sichere Querungsmöglichkeiten. An Hauptverkehrsstraßen dienen dazu Ampeln und Verkehrsinseln und Zebrastreifen. In Sammel- und Wohnstraßen sind Tempo 30 Beschilderungen und ein verkehrsberuhigter Ausbau am wichtigsten. Auch die Aufenthaltsqualität entscheidet, ob man gerne eine längere Strecke in der Stadt unterwegs ist: Hier zählen, Verkehrslärm, ausreichend breite Gehwege. Die Begrünung von Straßen filtert Staub, wertet die Straßen optisch auf und vor allem ist sie ein wichtiger Hitzeschutz.

Längere Spaziergänge können durchaus Autofahrten ersetzen, wenn sie direkt vor der Haustüre beginnen. Freizeitverkehr zu Fuß also Spaziergänge und Wandern brauchen eine attraktive Umgebung und ein möglichst großes und gut ausgebautes Wegenetz.

Bewertung der geplanten Maßnahme

✅ Positiv:

• In fast allen Wohn- und Sammelstraßen in Witten gilt Tempo 30.

• Witten hat die ersten Elternhaltestellen eingerichtet. https://www.waz.de/lokales/witten/article410398931/elterntaxis-so-hat-wittener-grundschule-das-problem-erfolgreich-geloest.html

• Seit fast 50 Jahren werden in Witten Straßen verkehrsberuhigt ausgebaut und begrünt. Die inzwischen stattlichen große Straßenbäume sind einer der Gründe, dass Witten nach dem Hitzecheck der Deutschen Umwelthilfe eine der kühlsten und am meisten begrünen Städte in Deutschland ist.

• In mehrere Konzepten und Strategien enthalten den Fußverkehr als ein wichtiges Feld derFußverkehr ist in mehreren Konzepten und Strategien zum Verkehr enthalten. Konkrete Verbesserungsmöglichkeiten sind bekannt: Das Klimaschutzkonzept enthält die Förderung des Fußverkehrs ohne allerdings konkrete Maßnahmen zu nennen. Das Mobilitätskonzept Innenstadt führt mehrere konkrete Maßnahmen an, die ausgearbeitet und umgesetzt werden können. Die Mobilitätsstrategie 2035 weist allgemein auf den schlechten Zustand einiger Gehwege hin, insbesondere auf den auf der Südseite der Husemannstraße- sowie auf Hindernisse. Weiter bemängelt sie allgemein fehlende Barrierefreiheit an Querungsstellen.

Witten führt mit mehreren Begehungen einen Fußverkehrscheck in der Innenstadt durch, der weitere konkrete Verbesserungsmöglichkeiten erbringen wird.

• Die Umgebung von Witten ist besonders attraktiv zum Spazierengehen und Wandern.

• Der Ruhrtalradweg und die Wege um den Kemnader See sind regional bedeutende Freizeitziele.

• Der Rheinische Esel ist ebenfalls ein viel genutzter Spazierweg.

• In Bommern und Herbede liegt Wittens Wandergebiet mit dem Muttental und dem Ruhrtalradweg.

• Ein Weg in die Ruhraue ist in Vorbereitung. Er soll von der Ruhrstraße am Cafe del Sol hinunter zum Mühlengraben und unter dem Ruhrdeich hindurch zum Ruhrfenster Mühlengraben führen.

• Wichtige Fernwanderwege führen durch Witten: der 244 km lange Ruhr-Höhenweg entlang der Ruhr und der 100 km lange Vollme-Höhenweg quer durch das Sauerland.

⛔ Verbesserungswürdig:

• Die im Mobilitätskonzept Innenstadt genannten Maßnahmen wurden bisher nicht umgesetzt.

• Der verkehrsberuhigte Ausbau der Innenstadt wurde abgebrochen. Auf zusammen etwa sechs Kilometern Straßenrand fehlt noch die Begrünung. Das entspricht ca. 250 Straßenbäumen.

• Probleme mit den Schulwegen zu Fuß und mit dem Rad werden nicht systematisch angegangen, meist nur, wenn sie akut auftreten.

• Mehrere Gefahrenstellen an den Wanderwegen um Hammerteich und Hohenstein waren provisorisch gesperrt, werden aber mangels Alternativen weiter genutzt. Sie müssen in einem Sofortprogramm beseitigt werden.

• Auch in den anderen Stadtteilen sind die meisten Spazier- und Wanderwege in einem sehr schlechten Zustand.

• Heven, Annen, Rüdinghausen und Stockum liegen zwar auch „im Grünen“, aber es existiert hier kein zusammenhängendes Netz von Spazierwegen.

➔ Was ist jetzt wichtig?

💡 Witten braucht ein Schulwegkonzept. Gemeinsam mit Eltern und Schulen sollten die Sicherheitsmängel auf den Wegen erhoben und anschließend die notwendigen Beschilderungs- und Baumaßnahmen sowie das notwendige Verhalten bestimmt werden. Insbesondere sollten die Möglichkeit, Schulstraßen einzurichten, geprüft werden.

💡 Witten braucht Sofortmaßnahmen für die Sicherheit an den viel begangenen Freizeitwegen und ein Konzept und ein langfristiges Investitionsprogramm für Spazier- und Wanderwege. Die folgenden Routen sind nicht abschließend zusammengestellt:

💡 Innenstadt-Hammerteich: Die Steinstraße wird vom Durchgangsverkehr befreit, attraktive Querung der Bergerstraße, intuitive Wegeführung durch den Stadtpark, zum Parkweg und Hammerteich, oder auf dem Weg über den Wennemarsberg.

💡 Eine alternative Route könnte vom Voß´schen Garten beginnen, an der Kreissporthalle und um den Husemannsportplatz herum führen und dann bergan Husemannstraße, Röhrchenstraße und Egge kreuzen. Von dort aus kann man über einen Waldweg oder Krumme Dreh ins Borbachtal gelangen.

💡 Aufwändiger wäre es, den ehemaligen Grünzug Nord wiederherzustellen: Er beginnt im Lutherpark, kreuzt die Ardeystraße und führt über den Boni-Parkplatz, die Schlachthofstraße und die Grünfläche auf den Rheinischen Esel. Von da gelangt man in den Schwesternpark. Die Route ist vermutlich planungsrechtlich gesichert und im Eigentum der Stadt.

💡 Für die Stadtteilrahmenplanung Stockum wurde ein Rundweg um den Siedlungsbereich entwickelt.

💡 Nimmt man den Hauptbahnhof als Ausgangs punkt, könnten regionale Besucher auch mit dem Öffentlichen Verkehr anreisen, statt mit dem PKW.

💡 Zusammengenommen und in ein touristisches Konzept eingebettet, könnten die Investitionen möglicherweise gefördert werden. Dass Witten heute kaum noch Gastronomie in den Erholungsgebieten hat, hängt sicher auch mit deren schlechtem Zustand zusammen.

Zuständige Instanz

Infrastruktur im Straßenraum plant das Planungsamt. Das Tiefbauamt realisiert die Planung. Weiter beteiligt ist u.a. die Verkehrsabteilung des Ordnungsamts. Das Betriebsamt ist u.a. für Reinigung und Winterdienst zuständig.