Das Radverkehrskonzept ist Teilkonzept des Klimaschutzkonzepts. Sein Ziel ist es, den Anteil des Radverkehrs am Modal Split in zehn Jahren von 5% auf 13% zu steigern. Das entspricht einem Rückgang der CO2 Emissionen um 108 t/a. Es enthält Maßnahmen in fünf sehr unterschiedlichen Handlungsfelder
Es enthält 389 einzelne Infrastrukturmaßnahmen für Straßen und Wege. Kurzfristig sollen mit 5% der geschätzen Investitionskosten Markierungen, Beschilderung und kleineren Ausbaumaßnahmen schnelle und effektive Verbesserungen erreicht werden. Mittelfristig sind u.a. Markierungen, die die Sanierung der Fahrbahndecke erfordern, Maßnahmen, die zunächst erprobt werden sollen, Ausbau von Rad- und Gehwegen und Umbau von Kreuzungen. Dies umfasst 31% der geschätzen Investitionskosten. Langfristig sollen Straßenzüge und Kreuzungen umgebaut und Radwege und Brücken neu angelegt werden. Das Konzept schätzt die Infrastrukturkosten auf ca. 28.500.000 €. Maßnahmen, die zusammen mit großen Straßenbauprojekten oder nicht durch die Stadt Witten realisiert werden, sind darin nicht enthalten. Darüber hinaus enthält es 11 Projekte zum Fahrradparken und 23 flankierende Maßnahmen wie Stelle einer Radverkehrsbeauftragten, Marketing, Öffentlichkeitsarbeit oder Förderung intermodaler Mobilität. Weitere Projekte enthält das Mobilitätskonzept für die Innenstadt.
Das Radverkehrskonzept bezieht sich auf alle Aspekte der Fahrradförderung, bietet eine effektive Strategie zur Umsetzung mit dem Ziel den Anteil der Wege in Witten, die mit dem Rad möglichst rasch zu vergrößern. Nach den derzeitigen Wirkungsabschätzungen können seine Klimaziele übertroffen werden.
Wenn das derzeitige Investitionstempo fortgesetzt wird, kann das Ziel erreicht werden.
➔ Ein umfassendes und offensiveres Mobilitätsmanagement zusammen mit ADFC und Fahrradaktiven könnte das Fahrradklima und die Verkehrssicherheit schneller verbessern. Hier ist die Stadt Hattingen mit ihrem Fahrradfrühling ein gutes Vorbild.
➔ Ein Radfahrstreifen bergauf an der Husemannstraße gefährdet die großen alten Bäume, die für den Hitzeschutz relevant sind. Es sollten deshalb Alternativen überlegt werden. z.B. Einbeziehung privater Flächen oder eine attraktive neue Route übe die Schul und Sportstandorte.
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Die Stadt sollte weiter vorrangig die einfachen Verbesserungen der Verkehrssicherheit umsetzen, die das Konzept enthält. Sie lassen sich schnell umsetzen und verbessern auch das Fahrradklima nachhaltig.
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Die Maßnahmen des Mobilitätsmanagements aus Radverkehrskonzept und Klimaschutzkonzept sollten vollständig und routinemäßig durchgeführt werden. Hier fehlt vor allem der Bereich Schulverkehr.
💡Mittelgroße Projekte
Wichtige mittelgroße Projekte betreffen die Infrastruktur auf der Crengeldanzstraße und Ardeystraße, Pop-Up Radwege auf Pferdebachstraße und Dortmunder Straße und die Zugänge zum Rheinischen Esel. 💡
Das nächste große Straßenbauprojekt sollte die Verbindung nach Heven sein - Herbeder Straße von Bergerstraße bis Ruhrdeichkreisel, Hans-Böckler-Straße, einschließlich dem Dreieck Wannen/Sprockhöveler Straße. Der Ausbau des Rheinischen Esel als Alltagsradweg ist nicht abgeschlossen. Der Verkehr hat so zugenommen, dass er verbreitert werden muss. Mit hell abgestreuter Asphaltdecke ist er so nachhaltig, wie mit wassergebundener Decke.
Das größte im Radverkehrskonzept enthaltene Projekt, der Umbau der Pferdebachstraße mit der Brücke für den Radweg Rheinischer Esel ist fertig gestellt. Für die weiteren Maßnahmen fehlt es immer wieder an Fachpersonal. Um den Stand der Umsetzung zu bestimmen hat Witten Zeero ein Assessment durchgeführt. Anhand des Maßnamenkatalogs wurden die Umsetzung bestimmt. 80 nicht bekannte Maßnahmen wurden am 15. Und 16. Mai 2025 besucht. Das Assessmenr ergab 96 umgesetzte Maßnahmen mit einem Kostenvolumen von 1.940.000 € 12 Projekte mit einem Volumen von 1.600.000 € sind in der Umsetzung und sieben Maßnahmen sind teilweise umgesetzt – 380.000€. (Beträge nach der Schätzung des Konzepts). Witten hat sich im Fahrradklimatest des ADFC 2024 um 30 Plätze verbessert und damit den ersten Platz als Aufholerklommune erlangt.
Die Radverkehrsbeauftragte im Planungsamt aktualisiert das Konzept und ist als Koordinatorin an der Umsetzung beteiligt. Umgesetzt wird es in Zusammenarbeit von Planungsamt, Tiefbauamt, der Verkehrsabteilung des Ordnungsamts und nach Erfordernis weiteren Dienststellen. Es existiert eine ämterübergreifende Arbeitsgruppe.