Rüsselsheimer Naturschutzverbänden und -gruppen wie BUND, Nabu, IG Natur
Formulierung aus dem Sofortigen Klimaaktionsplan:
Die Anträge der Naturschutzverbände vom 07.11.2020 sowie vom 24.03.2021 zur Fortschreibung und Umsetzung des Biotopvernetzungskonzepts von 1993 sollen angenommen und realisiert werden. Folgende Inhalte dieser Anträge seien hervorgehoben: Berücksichtigung der hessischen Biodiversitäts-Strategie, Nachhalten des Fortschritts in einem Monitoring, notwendige finanzielle und personelle Ressourcen zur Verfügung stellen, Förderung der ehrenamtlichen Arbeit sowie öffentlichkeitswirksamer Initiativen.
Was getan werden muss:
Zur Erhaltung der Artenvielfalt und der Biodiversität werden viele große und kleine Biotope innerhalb der Stadtgrenzen und vor allem außerstädtisch in der Landschaft benötigt, die sich wie ein Spinnennetz verbinden und es der heimischen Flora und Fauna erlauben, sich zwischen den Lebensräumen zu bewegen. Diese Vernetzungslinien verhindern die Verinselung einzelner Biotope und die genetische Verarmung von Populationen. Naturnahe und extensiv bewirtschaftete Flächen erhöhen zusätzlich die CO2-Bindung in Pflanzen und Böden und verbessern den Wasserhaushalt. Ein Biotopvernetzungskonzept (BVK) zeigt die fehlenden Strukturen auf, die bestehende Biotope aus dem Biotopkataster miteinander verbinden. Dazu müssen öffentliche und private Freiflächen so umgestaltet werden, dass sich Pflanzen und Tiere ansiedeln und langfristig überleben können.
Das bestehende Konzept muss in seiner Gesamtheit überarbeitet werden, um mit einer aktuellen Kartierung und Vernetzungsstrategie Defizite festzustellen und neue Wege aufzuzeigen, um die Biodiversität in der Gemarkung Rüsselsheim bestmöglich sicherzustellen. Auch die von der Stadt bereits teilweise bearbeiteten Biotope sind der Betrachtung zu unterziehen.
Es ist sehr wichtig ein aktuelles BVK oder eine gleichwertige Aufstellung auszuarbeiten, dessen Umsetzung auch vorangetrieben werden muss. Hierzu muss eine Kartierung aller aufgeführten (und eventuell hinzugekommenen) Biotope durch Experten erfolgen, um den aktuellen Stand als Ausgangspunkt für zu planende Maßnahmen zu ermitteln.
Eine Zeitplanung für die Umsetzung der nötigen Schritte soll mit den beteiligten Naturschutzverbänden erarbeitet werden.
Auch die bereits umgesetzten Maßnahmen müssen überprüft und ggfs. geeignete Pflegemaßnahmen im Rahmen des verfügbaren Budgets durchgeführt werden.
Ein strukturiertes und messbares Konzept ist notwendig, um die Effekte der Maßnahmen zu erfassen und zu maximieren. Einzelmaßnahmen und unkoordinierte Ansätze sind weniger effektiv.
Im ersten Schritt muss innerhalb eines Jahres eine Strategie zur Erstellung des Biotopvernetzungskonzeptes entwickelt werden.
Die Naturschutzverbände Rüsselsheims sollen die Verwaltung und die externen Sachverständigen bestmöglich mit ihrer Orts- und Artenkenntnis unterstützen.
Effekt auf CO2-Reduktion:
Gesunde Biotope in ausreichender Größe und Vernetzung erhöhen die langfristige Speicherfähigkeit von CO² in Pflanzen und Böden. Biodiversität und Klimaschutz sind eng verflochten und nicht voneinander zu trennen.
Was wurde bisher erreicht?
Eine AG Biodiversität wurde 2024 gegründet. In dieser AG sind Vertreterinnen und Vertreter der Naturschutzverbände, der Landwirtschaft und der Verwaltung aktiv. Das Ziel der AG Biodiversität ist die Formulierung eines aktualisierten Biotopvernetzungskonzeptes und einer Festlegung von neuen Maßnahmen. Das Label "StadtGrün naturnah" setzt entsprechende Maßnahmen für Biotopvernetzung im innerstädtischen Bereich um.
Was fehlt?
Es fehlt ein aktuelles Biotopvernetzungskonzept als Grundlage einer neuen Vernetzungsstruktur. Notwendige Flächen müssen von der Stadt erworben werden.
Bewertung:
"Gelb - in Arbeit"
Bezug auf Drucksachen:
keine
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