Formulierung aus Sofortigem Klimaaktionsplan:
Es wird ein Expertenbüro beauftragt, welches eine übergreifende Wärmeplanung in der Stadt implementiert. Dafür werden vorhandene Wärmequellen (z. B. Abwärme Industrie, Kläranlage, Rechenzentren, etc.) im Stadtgebiet identifiziert, um diese für Quartiers- und Nahwärmekonzepte zu nutzen.
Was muss getan werden?
Die kommunale Wärmeplanung muss für das gesamte Stadtgebiet bis Ende 2028 erfolgt sein. Es wäre wünschenswert, wenn dies so schnell wie möglich erfolgt, um den Bürgerinnen und Bürgern möglichst frühzeitig eine Orientierung in ihrer individuellen Situation zu geben. Generell sind die Bürger dort zu beteiligen, wo kollektive Lösungen (z. B. Nahwärmenetze oder Quartierskonzepte) angestrebt werden. Dem Bedarf lokaler Unternehmen muss besonders begegnet werden.
Effekt auf CO2-Reduktion:
Die Umstellung der Wärmeversorung auf erneuerbare Energien verzeichnet den größten Effekte in der CO2-Reduktion im Rahmen des Klimaaktionsplans.
Notwendiges Investitionsvolumen / Jährlicher Haushaltsbedarf:
Für die Erstellung der Wärmeplanung ca. 200.000 €, wobei es auch Ausgleichszahlungen vom Land gibt. Anschließendes Investitionsvolumen ist noch nicht abschätzbar.
Was wurde bisher erreicht und wie ist der Status Quo?
Die Stadt hat mit den Stadtwerken und den relevanten Akteuren eine Lenkungsgruppe zur Wärmeplanung eingerichtet und plant noch im Verlauf des Jahres 2025 die Anfertigung einer kommunalen Wärmeplanung durch ein Ingenieurbüro auszuschreiben.
Die aktuelle Situation zur Wärmeversorgung in Rüsselsheim sieht wie folgt aus: Die ca. 10.000 Gebäude in Rüsselsheim (ohne Industrie und Gewerbe) werden zu rund 85 % durch Einzelfeuerungsanlagen mit Erdgas beheizt. Es gibt geschätzt 400 bis 600 Wärmepumpen. Daneben gibt es etwa 10 Nahwärmeinseln, die von den Stadtwerken und anderen Kontraktoren betrieben werden, in der Regel mit Erdgas und Blockheizkraftwerk (BHKW). Auch die lokale Wohnungswirtschaft hat auf ihren Grundstücken einige Häusergruppen zu kleinen Nahwärmeinseln zusammengefasst. Als Beispiel sei die Wohnanlage Max-Beckmann-Weg genannt. Der große Industriebereich, der das ehemalige Opel-Gelände sowie das noch genutzte Opel/Stellantis- Gelände mit zusammen ca. 230 ha umfasst, wird mit Fernwärme aus einem systemrelevanten, mit Erdgas beheizten GuD-Kraftwerk ( Gas-und-Dampf-Kombikraftwerk ) versorgt. Den größten (Quasi-)Gewerbebereich bilden das städtische Klinikgelände (mit eigenem Nahwärmenetz, eigenem Holzhackschnitzelkessel plus Erdgas/Öl-Kessel) sowie die Hochschule RheinMain (HSRM) und das mit ihr im Verbund beheizte städtische Hallenbad (mit Holzhackschnitzelkessel plus Erdgaskessel in der HSRM und einem BHKW im Hallenbad). Die anderen Gewerbebetriebe werden mit Erdgas beheizt. (Quelle: www.energiewende-ruesselsheim.de )
Grundsätzlich bedarf es eines Kommunikationskonzeptes, um die Bürgerinnen und Bürger auf die veränderte Wärmeversorung innerhalb der Stadt einzustellen, insbsondere bei kollektiven Lösungen wie Nahwärmenetze oder Quartierskonzepte.
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Bezug zu Drucksachen:
Keine
Interessante Links:
https://www.waermeplanung-hannover.de/
https://www.swu.de/privatkunden/produkte-leistungen/waerme/urbane-waermewende