Ziel:

Das Ziel ist es die gesamte Taxiflotte in München bis 2030 auf klimaneutrale Antriebe umzustellen. Da die Taxis von privaten Betreibern angeschafft und betrieben werden, hat die Stadt hier entweder über Förderungen oder Konzessionsvergabekriterien (Taxi-Konzession: benötigte Genehmigung um Personen gewerbsmäßig in einem Taxi zu befördern) die Möglichkeit Einfluss auf diese Betreiber zu nehmen. Aktuell kann in München im Zuge dieser Maßnahme eine Förderung für neue E-Taxis beantragt werden. In der Maßnahme des Maßnahmenplans der Stadt V-6-5 Umstellung aller Taxis auf Elektroantriebe ist jedoch auch die Prüfung der Möglichkeit, Konzessionen nur noch für E-Taxis auszugeben, vermerkt [1].

Wie sinnvoll ist diese Maßnahme?

In München gibt es circa 3100 Taxis, welche pro Jahr circa 190 Millionen Kilometer zurücklegen [2]. Somit ist durch die Umstellung dieser Flotte auf klimafreundliche E-Taxis ein CO2-Einsparpotential von circa 65.000 t vorhanden (Abschätzung über den Vebrauch von Mittelklasse-Benzinern mit 8.4l/100km [3]). Um eine solche Flotte tagtäglich mit Strom zu versorgen, sind außerdem flankierende Maßnahmen, wie der Ausbau der Ladesäuleninfrastruktur wichtig. Dies ist mit der Novellierung der E-Taxiförderung 2023 [4] auch explizit mitgedacht.

Wie weit sind wir?

Aktuell sind laut Thomas Kroker, Vorstand der Taxigenossenschaft lediglich circa 50 der 3100 Taxis in München E-Taxis [5]. Dies ergibt eine Quote von 1,6%. In der Novellierung der E-Taxiförderung in München [4] ist hingegen von 73 geförderten Fahrzeugen bei 3000 Taxis und somit einer Quote von 2,3% die Rede. Beide Quoten liegen deutlich unter der Quote des E-PKW Gesamtbestands in München. Dies ist eher ernüchternd, zumal die Stadt München bereits seit 2017 E-Taxis bezuschusst. So wurde vom 01.09.2017 bis 31.12.2023 eine Förderung von 20 Cent pro Besetztkilometer (mit Fahrgästen gefahrene Kilometer) für E-Taxis ausgezahlt und in diesem Zeitraum rund 1,6 Mio. Euro investiert [4]. Mit der Novellierung der E-Taxiförderung [4] und dem Grundsatzbeschluss III Ende 2023 [6], wurden nun für die Jahre 2024 und 2025 jeweils weitere 2 Mio. Euro an Fördermitteln bereitgestellt. Diese Förderung bezuschusst die Neuanschaffung von E-Taxis durch Taxibetreiber mit bis zu 10.000 Euro pro Fahrzeug (bzw. bis zu 11.000 Euro für die ersten 100 Fahrzeuge). Somit können also weitere 400 Fahrzeuge (4 Mio. Euro / 10.000 Euro) bis Ende 2025 gefördert werden. Dadurch wären Ende 2025 dann ca. 470 der ca. 3000 Taxis in München bezuschusste E-Taxis, was in Anbetracht des Ziels bis 2030 alle Taxis als E-Taxis zu betreiben, nur ein Grundstein für weitere Förderungen in den Folgejahren sein sollte. Natürlich können die privaten Taxibetreiber zu jedem Zeitpunkt auch weitere Taxis ohne Förderung auf die Straße bringen. Vielleicht kann das Förderprogramm und die im Grundsatzbeschluss III geförderten Begleitmaßnahmen (High Power Charging Hub Olympiazentrum sowie der Ausbau der Ladeinfrastruktur [6]) auch dazu beitragen die noch vorhandene Skepsis [5] abzubauen.

Eine weitere, ergänzende Vorgehensweise wäre, die im Maßnahmenplan erwähnte Möglichkeit, Konzessionen nur noch für E-Taxis auszugeben [1]. Dies wird in Hamburg, wo bereits ca. 600 E-Taxis auf der Straße sind, schon erfolgreich genutzt, soll in München aber aktuell nicht zur Debatte stehen [5].

Quellen:

• [1] Maßnahmenplan Klimaneutralität München
• [2] Artikel auf elektroauto-news vom 15.01.2024
• [3] CO2-Rechner für gefahrene Kilometer im Auto
• [4] Novellierung der E-Taxiförderung in München
• [5] Artikel in der Süddeutschen Zeitung vom 13.01.2024
• [6] Grundsatzbeschluss III

Letztes Bearbeitungsdatum: 31.03.2024