Die Mobilitätsplanung muss mit Fokus auf den Ausbau von Fuß-, Rad- und ÖPNV-Infrastruktur erfolgen, damit klimafreundliche Mobilitätsformen stärker genutzt werden. Im September 2024 wurde ein Nachhaltiger Urbaner Mobilitätsplan (NUMP) mit empfohlenen Maßnahmen für Lüneburg vorgelegt. Der NUMP dient als Handlungsrahmen für die nachhaltige Mobilitätsentwicklung der Hansestadt und legt die Grundsätze der Verkehrsplanung für die kommenden Jahre fest.
Im Klimaschutzplan ist diese Maßnahme beschrieben innerhalb von "C7 Förderung des Radverkehrs".
Leitfaden für nachhaltige Mobilität
Der Begriff "NUMP" ist angelehnt an den SUMP (Sustainable Urban Mobility Plan): dabei handelt es sich um einen, von der Europäischen Union erstellten Leitfaden für integrierte, nachhaltige Mobilitätskonzepte. Der Leitfaden soll dazu beitragen, die Klimaziele zu erreichen.
Bürgerbeteilung
Im Sommer 2023 wurde eine Bürgerbeteiligung - in verschiedenen Formaten - zum NUMP durchgeführt. 2024 wurden weitere, stadtteilbezogene Veranstaltungen durchgeführt, zu denen alle Bürger:innen der Stadtteile eingeladen wurden, um sich mit Kritik sowie Wünschen zur Verkehrsplanung einzubringen.
Der gesamte Prozess für den NUMP wird begleitet von einem knapp 40-köpfigen Beirat. Dieser NUMP-Beirat repräsentiert verschiedenste verkehrspolitische, gesellschaftliche und wissenschaftliche Akteur:innen der Hansestadt.
NUMP-Analysebericht
Ein erster Analysebericht ist im Januar 2024 veröffentlicht wurden. Er enthält unter anderem:
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Best Practices / Gute Beispiele
Ein gutes Beispiel für eine Mobilitätsplanung (laut GermanZero): MoVe35, das Mobilitäts- und Verkehrskonzept für die Universitätsstadt Marburg
Im September 2024 wurde der, von Verkehrsexpert:innen des Planungsbüros Planersocietät für Lüneburg erstellte, nachhaltige Mobilitätsplan NUMP vorgelegt. Der Plan enthält Maßnahmenvorschläge, die einen Handlungsleitfaden für eine umfassende Mobilitätswende in Lüneburg darstellen.
Eine zwangsläufige Umsetzung der Maßnahmenvorschläge des NUMP ergibt sich aus dem Handlungsleitfaden nicht. Vor der Umsetzung der im NUMP vorgeschlagenen Maßnahmen ist zunächst die Erarbeitung konkreter Einzelmaßnahmen sowie deren Ausstattung mit finanziellen Mitteln nötig. Dies bedeutet, es liegt in der Verantwortung der Lokalpolitik, die für eine Mobilitätswende erforderlichen Maßnahmen anzugehen und umzusetzen.
In der Ratssitzung am 29.11.2024 wurde darüber abgestimmt, ob der NUMP in den nächsten Jahren der Handlungsleitfaden für eine nachhaltige Mobilität sein soll. Mit 17 Ja-Stimmen (von Grünen und Linken) und 19 Nein-Stimmen (von SPD, CDU, FDP und AfD) ist dieser Ratsbeschluss knapp abgelehnt worden.
Fazit des Klimaentscheids
Die im NUMP empfohlenen Maßnahmen sind eine Fortschreibung und Konkretisierung vieler, bereits im Klimaschutzplan vorgesehener Maßnahmen zum Erreichen der Klimaziele im Mobilitätssektor. Die Ablehnung des NUMP als Handlungsleitfaden steht im klaren Widerspruch zu vorangegangenen politischen Beschlüssen: sowohl zum Klimaschutzplan, als auch zum Integrierten Stadtentwicklungskonzept (ISEK), sowie zu den Bürgerbegehren Klimaentscheid und Radentscheid.