Ausbau von Freiflächen-Photovoltaikanlagen

LocalZero Top Maßnahme
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Maßnahmen mit unbekanntem Statusunbekannt
Sektor:
Strom
Zuständigkeit:
Stabsstelle "Klimaschutz und Energiewende" des Geschäftsbereichs "Stadtentwicklung, Bau, Verkehr und Liegenschaften"

Ein Sechstel des städtischen Stromverbrauchs soll durch Freiflächen-PV bedient werden.

Beschreibung


Kurz und Knapp

Die Verwendung von Photovoltaik-Anlagen (PV) auf Freiflächen ist ein wichtiger Baustein für die nachhaltige Energieversorgung der Stadt Dresden. Bisher werden dadurch auf dem Stadtgebiet schätzungsweise 3 GWh/a erneuerbarer Energie bereitgestellt. Die Potenzialstudien für Freiflächen-PV aus dem Klimaschutzkonzept der Stadt ermittelten einen möglichen Stromertrag von 409 GWh/a. Zum Erreichen dieser Potenziale sollten als nächstes Flächenziele mit Zwischenzielen und klaren Maßnahmen gesetzt werden.


Was ist der aktuelle Stand in Dresden?

Im gesamten Stadtgebiet sind Freiflächen-Photovoltaik-Anlagen (FPV) mit einer Netto-Peakleistung von 4 MWₚ installiert (Stand April 2024) [1]. Das entspricht schätzungsweise einem jährlichen Stromertrag von 3GWh/a [2]. Über die Hälfte kommt dabei von einer Anlage im Innenfeld der Galopprennbahn Dresden. Mit der PV-Offensive versucht die Stabsstelle Klimaschutz und Energiewende „eine umfassende Solarstrategie für den städtischen Gebäude- und Grundstücksbestand zu konzipieren.“ Dafür stehen für die Jahre 2023 und 2024 aber nur 950.000 € bereit [3].

FPV Ausbau.png

Was ist Freiflächenphotovoltaik?

FPV sind Photovoltaikanlagen, die nicht auf Dächern, sondern auf freien Flächen installiert werden, wie

  • auf Lärmschutzanlagen,
  • auf Oberflächenwasserkörpern (Floating-PV),
  • über Parkplätzen,
  • über landwirtschaftlichen Nutzflächen (Agri-PV) oder
  • auf landwirtschaftlichen Flächen mit geringer Bodenqualität.

Im Moment sind besonders große Agri-PV-Anlagen und FPV-Anlagen auf landwirtschaftlichen Flächen mit geringer Bodenqualität wirtschaftlich. Durch sinkende Kosten für die Beschaffung von PV-Modulen wird in Zukunft erwartet, dass sich auch FPV-Anlagen an Lärmschutzwänden, kleinere Agri-PV-Anlagen und PV-Anlagen über Parkplätzen finanziell lohnen.

Wie groß ist das Potenzial?

Im Integrierten Energie- und Klimaschutzkozept (IEK) der Stadt wurde das Potenzial von FPV auf dem Stadtgebiet umfangreich untersucht. [4] Insgesamt wurde ein möglicher Stromertrag von 408,7 GWh/a ermittelt. Das entspricht 16% des Gesamtstromverbrauchs der Stadt im Jahr 2018. Das ermittelte Potential verteilt sich dabei wie folgt:

  • 5,6 GWh/a auf Lärmschutzalagen
  • 10 GWh/a Floating-PV (Unterbecken Niederwartha)
  • 69,6 GWh/a auf Parkplatzflächen-PV
  • 159,1 GWh/a Agri-PV
  • 164,4 GWh/a auf sonstigen geeigneten Freiflächen

Wie kann die Stadt das Solarpotenzial erschließen?

  • Der Stadtrat sollte Zwischenziele zum Ausbau von FPV-Anlagen festlegen.
  • Die Stadtverwaltung sollte Vorzugsflächen ausweisen, die für die Nutzung von FPV vorgesehen sind.
  • Die Stadt könnte unterschiedliche Finanzierungsmöglichkeiten aufzeigen und eine Gewinnbeteiligung der Bürgerinnen und Bürger vor Ort ermöglichen, z.B. in Form von Energiegenossenschaften.
  • Bei der Planung sollte auf eine naturverträgliche Gestaltung der Solarparks geachtet werden.
  • Eigentümer von Freiflächen könnten kontaktiert und motiviert werden, den Ausbau von FPV selbst voranzubringen.

Letzte Aktualisierung: 23.04.2024 (CS) Fragen und Anmerkungen an: info@dresdenzero.de

Quellen

[1] Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur. Website, zuletzt abgerufen am 18.10.2024.

[2] Internetservice Kummer + Oster: Photovoltaik - Leistung und Energie. Website, zuletzt abgerufen am 23.04.2024.

[3] Landeshauptstadt Dresden (2022): Landeshauptstadt startet Photovoltaik-Offensive – Stabsstelle Klimaschutz und Energiewende nimmt Arbeit im Januar 2023 auf. Website, zuletzt abgerufen am 08.02.2024.

[4] Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept. Band I - Konzeptband, 2024, S. 123ff. Website, zuletzt abgerufen am 23.04.2024.