Letzte Aktualisierung: 08.04.2025
Die GEWOBA besitzt insgesamt 1.433 Gebäudekomplexe in der Stadtgemeinde Bremen mit einer Nutzfläche von ca. 3.053.968 m², die sowohl Wohn- als auch gemischt genutzte Gebäude umfasst. Etwa 90 % der 43.000 Wohneinheiten (ca. 38.700 Einheiten) wurden bereits mit Wärmedämmung versehen.
Die GEWOBA verfolgt mit dem „Klimapfad 2038“ einen detaillierten, jahresscharfen Sanierungsplan, der sich an den Vorgaben des Bremischen Klimaschutz- und Energiegesetzes (BremKEG) orientiert. Dieser Plan wird kontinuierlich angepasst, um auf externe Faktoren wie veränderte Förderprogramme, steigende Baukosten oder den Ausbau der Fernwärme zu reagieren. Ziel ist es, durch energetische Sanierungen und den Einsatz erneuerbarer Energien die Klimaneutralität bis 2038 zu erreichen.
Gewoba | |
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Gebäudeanzahl | ca. 43.000 Wohnungen |
Energetische Sanierung | Rund 90 % der GEWOBA-Wohnungen (ca. 38.700 Einheiten) sind bereits mit Wärmedämmung versehen |
Entscheidungsgrundlage | „Klimapfad 2038“ mit dem Ziel, bis 2038 klimaneutral zu sein |
Sanierungsfahrplan | „Klimapfad 2038“ mit dem Ziel, bis 2038 klimaneutral zu sein |
KfW-Standards | Angestrebtes Effizienzhaus-Niveau für Sanierungen: EH-70 oder EH-85 |
Sanierungsziel | Sanierungsziel von 3% wird nicht erreicht: Sanierungsquote seit 10 Jahren bei ca. 1 %, Fokus auf Bauteile wie Dächer und Kellerdecken, da Fassaden meist schon gedämmt sind |
Priorisierung | Theorie: energetisch ineffizienteste Gebäude; Praxis: Gebäude mit abgängigen Heizungen oder bevorstehendem Umbau |
Sanierungsquote | seit 10 Jahren bei ca. 1 % |
Dämmung | Entscheidungen sind objektspezifisch; Fokus zunehmend auf Fenster, Dächer und Kellerdecken |
Erneuerbare Energien | Ausbau von Photovoltaikanlagen (49 Anlagen, Ziel: 81 Anlagen bis 2026) und Wärmepumpen |
Finanzierung | Über BEG, Heizungs-Tausch-Boni; Forderung nach steuerlichen Vorteilen und weiteren Förderungen |
Monitoring | Berichtspflichten ab 2025, Planung eines öffentlichen Reportings für Bürger:innen |
Hindernisse | Finanzielle und Personelle Hindernisse |
Die Sanierungsmaßnahmen der GEWOBA konzentrieren sich auf mehrere zentrale Bereiche. Ein Großteil der Bestandsgebäude wurde bereits mit Fassadendämmungen ausgestattet, sodass der Fokus nun verstärkt auf der Sanierung von Dächern und Kellerdecken liegt, die bisher weniger berücksichtigt wurden. Auch der Austausch alter Fenster und Türen ist Teil der umfassenden Sanierungsstrategie. Im Bereich der Heizsysteme setzt die GEWOBA verstärkt auf den Austausch ineffizienter Anlagen und den Anschluss an Fernwärmenetze, während der Einsatz von Wärmepumpen kontinuierlich ausgebaut wird. Zudem spielt die Nutzung erneuerbarer Energien eine wichtige Rolle: Derzeit betreibt die GEWOBA 49 Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von 1.581 kWp, bis 2026 sollen weitere 81 Anlagen mit insgesamt 4.750 kWp installiert werden. Darüber hinaus engagiert sich das Unternehmen in Mieterstromprojekten, um Mieter:innen direkt von erneuerbaren Energien profitieren zu lassen.
Die Priorisierung der Sanierungsmaßnahmen erfolgt theoretisch anhand des Modernisierungsfaktors, wobei Gebäude mit der schlechtesten Energieeffizienz und der höchsten CO₂-Belastung zuerst saniert werden sollen. In der Praxis werden jedoch häufig jene Gebäude bevorzugt, die ohnehin im Rahmen anderer Renovierungs- oder Umbauarbeiten modernisiert werden. Die aktuelle Sanierungsquote beträgt 1 % pro Jahr, wobei 2024 rund 400 Wohneinheiten saniert wurden und für 2025 die Sanierung von 800 weiteren Einheiten geplant ist. Langfristig soll die Quote auf 1,9 % pro Jahr steigen. Dennoch bleibt die Sanierungsrate weiterhin hinter der politisch angestrebten Zielmarke von 3 % zurück.
Die GEWOBA verfolgt eine strukturierte und ambitionierte Sanierungsstrategie, bleibt jedoch aufgrund finanzieller Einschränkungen und logistischer Herausforderungen hinter ihren Zielen zurück. Der Fokus auf erneuerbare Energien und Fernwärme ist ein positiver Schritt, jedoch fehlen weiterhin steuerliche Vorteile und direkte Förderungen, um die Sanierungsquote zu steigern. Um mehr Transparenz zu schaffen, plant die GEWOBA im Rahmen der CSRD-Berichtspflicht (Corporate Sustainability Reporting Directive) ein öffentlich zugängliches Monitoring über ihre Fortschritte.
Mitteilung des Senats vom 19.03.2024 auf die Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen: GEWOBA auf dem Weg zur Klimaneutralität?