Letzte Aktualisierung: 08.04.2025
Der Gebäudebestand der Stadtgemeinde Bremen ist auf verschiedene Sondervermögen und Ressorts aufgeteilt, ein Kataster über alle öffentlichen Gebäude existiert jedoch nicht. Das Sondervermögen Immobilien und Technik (SVIT Stadt) ist mit seinen etwa 1.500 Gebäuden, von denen rund 780 energetisch relevant sind, das größte Sondervermögen.
Die Klimaschutzstrategie 2038 der Freien Hansestadt Bremen sieht vor, bei dem gesamten Gebäudebestand CO2-Neutralität zu erreichen. Ein zentraler Sanierungsplan existiert dafür jedoch nicht. Allerdings wurde eine Studie in Auftrag gegeben, um den Aufwand zur Erreichung der Klimaziele zu ermitteln. Diese Ergebnisse sind nicht öffentlich, da sie lediglich eine grobe Einschätzung bieten und keine detaillierten To-do-Listen enthalten. Im September 2023 waren im Zuge der Fastlane (vor der Streichung) 96 Projekte zur energetischen Sanierung in Planung und 9 in der Durchführung (Der Senator für Finanzen, Konkretisierung der Maßnahmenpakete der Fastlane energetische Gebäudesanierung für das Sondervermögen Immobilien und Technik (SVIT), 24.03.2023).
Immobilien Bremen arbeitet mit keiner einheitlichen Definition, ab wann ein Gebäude als energetisch saniert gilt. Der Zielzustand wird individuell mithilfe des zuvor berechneten Primärenergiebedarfs sowie der geplanten Wärmeversorgung festgelegt. Energetische Sanierungen orientieren sich bei Gesamtsanierungen am Effizienzhausstandard 40, wobei parallel immer Wirtschaftlichkeitsaspekte berücksichtigt werden.
Die Auswahl der Gebäude für Sanierungsmaßnahmen erfolgt in der Theorie nach energetischer Ineffizienz. Wirtschaftliche und logistische Faktoren, wie andere notwendige Bautätigkeiten am Gebäude oder die Verfügbarkeit von Interimsflächen, beeinflussen die Auswahl in der Praxis jedoch. Die geplante Sanierungsquote von 3 % konnte in den letzten Jahren nicht erreicht werden.
Die energetische Sanierung wird durch verschiedene Fördermittel finanziert, darunter Steuermittel, Bundes- und EU-Förderprogramme. In einer Senatssitzung 2024 wurde das Gebäudesanierungsprogramm 2025 für die SVIT-Gebäude festgelegt. Es umfasst ein Gesamtvolumen von 355,2 Millionen Euro, davon werden 65 % für die energetische Sanierung von z. B. Fassadendämmung, Heizungsmodernisierung oder auch den Ausbau von Photovoltaik eingeplant. Finanziert wird dies durch das SVIT sowie durch Fördermittel aus EFRE und Bundesprogrammen. Aufgrund von Budgetüberziehungen können aktuell keine neuen Projekte aufgenommen werden. Umgesetzt werden ausschließlich dringende Sofortmaßnahmen. Steigende Baukosten und geringe Kapazitäten erschweren den Sanierungsprozess ebenfalls (siehe auch Bremer Senat, Gebäudesanierungsprogramm (SVIT) 2025).
Ein Monitoring-System zur Überprüfung der erzielten Fortschritte befindet sich in Planung, allerdings sind die Ergebnisse lediglich zur internen Überwachung und nicht zur Veröffentlichung vorgesehen. Die Stadt Bremen erkennt laut dem Senator für Finanzen Bremen ihre Vorbildfunktion im Bereich der energetischen Gebäudesanierung an, jedoch wird die Umsetzung durch die angespannte Finanzlage und die gesetzlich auferlegte Schuldenbremse erschwert. Zur Effizienzsteigerung und Beschleunigung von Bauvorhaben wurde die „Bildungsbau Bremen“ als Pilotgesellschaft gegründet. Diese verfolgt innovative Ansätze wie standardisierte Baumodule und serielles Bauen, um Bauzeiten und Kosten zu reduzieren.
Immobilien Bremen hat keinen klaren Sanierungsfahrplan bis 2038. Es gibt lediglich eine interne Studie, welche eine grobe Einschätzung zum Gesamtaufwand bieten soll.
Eine einheitliche Definition, was eine energetische Sanierung eines Gebäudes bedeutet, ist nicht vorhanden. Der energetische Zielzustand wird stattdessen mithilfe nummerischer Werte berechnet. Wenn es die Wirtschaftlichkeit erlaubt, orientiert man sich am Gesamtsanierungsstandard des KfW-Effizienzhausstandard 40. In der Theorie sollen die energetischen ineffizientesten Gebäude zuerst saniert werden, doch in der Praxis werden zuerst die Gebäude saniert, welche aus anderen Gründen sowieso umgebaut werden.
Die allgemein angestrebte Sanierungsquote in Bremen von 3% kann bei IB nicht erreicht werden, es fehlt vor allem an finanziellen Mitteln. Aufgrund von Budgetüberziehungen können aktuell auch keine neuen Projekte aufgenommen, sondern ausschließlich dringende Sofortmaßnahmen umgesetzt werden. Somit findet keine tiefgreifende Sanierung statt.
Die Sanierung kommunaler Liegenschaften der Immobilien Bremen geht nur schleppend voran. Fehlende konkrete Sanierungsziele oder Pläne, wie diese erreicht werden sollen, erschweren die Planung. Es mangelt außerdem an einheitlichen Definitionen und festen Zuständigkeiten.
Eine Steigerung der Sanierungsquote innerhalb der nächsten Jahre ist nicht erwartbar. Trotz fehlender Gelder wird jedoch kontinuierlich an kleineren Sanierungsprojekten gearbeitet.
Das bisherige Vorgehen ist reaktiv und punktuell, wodurch die ambitionierten Klimaziele kaum systematisch verfolgt werden. Insgesamt zeigt sich, dass Immobilien Bremen zwar Ansätze einer strukturierten energetischen Sanierungsstrategie verfolgt, die Umsetzung jedoch durch vielfältige strukturelle, finanzielle und organisatorische Hindernisse erheblich gehemmt wird.
Ein Monitoring-System zur Überprüfung der erzielten Fortschritte befindet sich in Planung, allerdings sind die Ergebnisse lediglich zur internen Überwachung und nicht zur Veröffentlichung vorgesehen.
Die Maßnahmen im Aktionsplan Klimaschutz sind sehr kleinteilig aufgeführt:
Alle Maßnahmen gelten aktuell auch im Aktionsplan Klimaschutz als verspätet.