Kommunale Liegenschaften: Universität Bremen

verzögerte Maßnahmenverzögert
Sektor:
Gebäude
Zuständigkeit:
Senator für Finanzen und Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft

Beschreibung

Letzte Aktualisierung: 08.04.2025

Die Universität Bremen besitzt rund 100 Gebäude und Gebäudeteile, darunter auch angemietete Liegenschaften. Eine einheitliche Definition zur energetischen Sanierung existiert ebenfalls nicht. Der energetische Zustand einzelner Gebäude ist nicht dokumentiert. Einzelne Sanierungen, wie die der Universitätsbibliothek, entsprechen nicht mehr den aktuellen Standards. Derzeit läuft die Sanierung des Gebäudes GW1, zudem ist der Neubau eines Gebäudes für die Tiefseeforschung nach höchsten energetischen Standards geplant.

Ein Sanierungsfahrplan bis 2038 existiert nicht, ebenso wenig ein klar definiertes Priorisierungsprinzip. Sanierungsmaßnahmen erfolgen nicht nach energetischer Ineffizienz, sondern praktisch nach Umsetzbarkeit, da viele Gebäude aufgrund ihres Lehrbetriebs nicht kurzfristig geräumt werden können. Dennoch werden einzelne Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz umgesetzt, darunter der Austausch von Fenstern im NW1 oder die Nutzung von Abwärme durch das GreenIT-Gebäude. Im Bereich erneuerbarer Energien besteht eine Kooperation mit der dafür gegründeten Solargenossenschaft „Uni Bremen Solar“ zur Installation von Photovoltaikanlagen. Zusätzlich bezieht die Universität Fernwärme.

Die Finanzierung erfolgt über Fördermittel des Bundes, beispielsweise aus der Kommunalrichtlinie. Die verfügbaren Mittel reichen jedoch nicht aus, um die notwendigen Sanierungsmaßnahmen in vollem Umfang umzusetzen. Fehlende finanzielle und personelle Ressourcen erschweren eine strategische Planung zur Erreichung der Klimaziele.

Ein umfassendes Monitoring-System zur Überprüfung der Fortschritte existiert nicht. Das interne Energiemanagementsystem sowie das Monitoring der Solarsysteme sind nicht ausreichend, um eine strategische Erfolgskontrolle sicherzustellen.

Bewertung der geplanten Maßnahme

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Die energetische Sanierung der Universität Bremen verläuft nur langsam und ohne klaren strategischen Rahmen. Es fehlt an konkreten Zielvorgaben und einem zentralen Sanierungsplan, der eine systematische Umsetzung ermöglichen würde. Auch die Anforderungen an den Lehrbetrieb machen eine zügige Sanierung schwierig, da Ausweichflächen (gerade für Räume mit spezifischen Anforderungen, z.B. Labore) oft fehlen. Eine deutliche Erhöhung der Sanierungsquote ist aufgrund fehlender Gelder in naher Zukunft nicht zu erwarten. Trotz dieser Schwierigkeiten werden einzelne Maßnahmen umgesetzt und auch der Bezug von Fernwärme senkt die Emissionen der Universität deutlich. Der Prozess bleibt jedoch ineffizient. Insgesamt zeigt sich, dass die Universität Bremen zwar Ansätze einer energetischen Sanierungsstrategie verfolgt, jedoch (wie die anderen Akteure auch) durch finanzielle, strukturelle und organisatorische Hürden in der Umsetzung stark ausgebremst wird.

Maßnahmen aus dem Aktionsplan Klimaschutz:

  • L-GWS-048 Hochschulen - Planungsmittel für Zielplanungen
  • L-GWS-049 Hochschulen - Energieeffizienzmaßnahmen in der Technischen Gebäudeausrüstung und Wärmedämmung einzelner Bauteile
  • L-GWS-050 Hochschulen - Sanierung Universität: Naturwissenschaften 2A, Mehrzweckhochhaus, Geisteswissenschaften, energierelevanter Anteil
  • L-GWS-051 Hochschulen - Sanierung Uni und Hochschulen, weitere Gebäude, energierelevanter Anteil